Wer 1987 mit dabei war, weiß, dass die erste 'stage' nicht viel mehr war als ein ausgedientes Scheunentor auf Fässern. Und so macht es die Zytanier schon ein bisschen stolz, wie sich eine ursprünglich nur für Freunde und Bekannte angedachte Privatparty in all den Jahren zu einem nicht mehr wegzudenkenden Event der hiesigen Festivallandschaft entwickelt hat.
Heute – mehr als drei Jahrzehnte später – gibt es nicht nur eine deutlich stabilere Hauptbühne, sondern mit dem Zelt an der Glasgrenze, der Weltraum-Halle, der OpenStage, und dem DJ-Floor in Ongolito Ville tatsächlich nunmehr fünf Locations, die mit einem bunt gefächerten Programm für feinste Grooves und gute Laune sorgen.
Bei alledem: der einzigartige Charme des ehemaligen Ziegelei-Geländes 25 km südöstlich von Hannover ist geblieben. Wie etwa die Passage nach Ongolito Ville. Orte, an denen die Zeit stehen zu bleiben scheint, wo man relaxen kann, bis in den frühen Morgen abtanzt – oder die eigenen Instrumente auspackt, sich mit Gleichgesinnten trifft und selber Mucke macht.
Für unsere ganz jungen Gäste gibt es Spiel und Spaß im Kinderland. Und wer das ein oder andere Mitbringsel sucht, der flaniert zur Abwechslung einfach mal durch die Marktmeile, hält hier und dort ein Schwätzchen oder findet mit etwas Glück vielleicht sogar genau das, was er schon immer gern haben wollte: die Auswahl an Kunsthandwerk und Klamotten ist jedenfalls immens. So wie es für den großen und den kleinen Hunger eine breite Palette kulinarischer Köstlichkeiten gibt. Frühaufsteher wissen das Frühstück in der Ongolito Bar zu schätzen - zu späterer Stunde werden dort die leckersten Pizzen der Welt zu den Klängen ambitionierter DJs serviert.
Programm
Die ersten 56 Künstler und Künsterlerinnen, die in diesem Jahr am Start sind, sind auf der Homepage des Festivals bereits gelistet. Sobald der genaue Ablaufplan verfügbar ist, wird er an dieser Stelle veröffentlicht.
Hintergrund
Zytanien, bzw. die alte Ziegelei ist ein kleines Aussteigerdorf. Bis 1981 sollte auf dem Gelände ein Pilotprojekt zur Herstellung sogenannter Zytan-Bausteine aus Blähton realisiert werden. Die industrielle Produktion scheiterte jedoch und zwang den Betrieb zur Aufgabe. Allein der Name ist geblieben und stand Pate bei der Namensgebung des verwaisten Areals, das 1986 von einer Hippie-Kommune besetzt wurde. Das heute legal gepachtete Grundstück wird von 18 Individualisten bewohnt und instand gehalten. Am letzten Wochenende im August veranstalten die Bewohner ihr inzwischen legendäres Zytanien-Festival und lassen die Flower-Power der Siebzigerjahre wiederauferstehen.