Leuchtturmprojekt

Vom Pixelpokal zum E-Sport und Gaming-Zentrum

Über ihre Medienagentur, die so-na GmbH & Co. KG, kennen Regine und Marko Silbermann die Gaming-Szene gut, haben viele Erfahrungen gesammelt und werden das neue Zentrum für  E-Sport und Gaming betreiben, das vom Land Niedersachsen im Rahmen der Digitalisierungsoffensive über das Förderprogramm DigitalHub.Niedersachsen mit 168.000 Euro bezuschusst wird.

Wer holt den Pixelpokal?

Die Medienagentur ist seit 2012 am Markt und widmet sich seit 2016 intensiv dem Thema Gaming und E-Sport. Dazu gehört auch die Event-Reihe Pixelpokal in Hannover mit bis zu 500 Spielern vor Ort: "Wir sind bereits seit Jahren erfolgreich in der Szene unterwegs und haben mittlerweile ein starkes Netzwerk im Rücken", erläutert Regine Silbermann. Begleitender Partner der so-na im Konsortium ist in Zukunft auch die hannoverimpuls GmbH, die mit ihren erfahrenen Business-Coaches die Medienagentur unter anderem bei Unternehmensworkshops unterstützen wird. Denn eins der zentralen Ziele des Hubs ist die Vermittlung relevanter Skills, die Player aus der Wirtschaft spielerisch mit Methoden wie dem Game-based-Learning, Edutainment und Serious Games vertraut machen. 

Moderne E-Sport-Arena

Auf 2.500 Quadratmetern soll in Hannover eine Arena für E-Sports und Gaming-Aktivitäten entstehen. Das neue Zentrum bietet ein interaktives Videospielmuseum, eine moderne E-Sport-Arena und eine Akademie für Coaching sowie Unternehmens-Workshops. Ein Leuchtturmprojekt weit über Hannover hinaus, das mit Mitteln aus dem Förderprogramm DigitalHub.Niedersachsen des Landes möglichst bis Sommer 2022 realisiert werden soll. Die Standortsuche läuft bereits auf Hochtouren. Ziel ist es, mit dem Umbau schnellstmöglich starten zu können.

Das neue Zentrum soll auf drei Säulen stehen: Im Museum werden die bewegte Geschichte der Videospiele und die Anfänge des E-Sports ausgestellt. Bestückt wird dieses aus der umfassenden Sammlung des Ehepaars Silbermann. Von Atari bis Playstation – über 80 Konsolen sollen vor Ort bespielbar sein. In der zweiten Säule, der E-Sport-Arena, wird der thematische Fokus zum Einstieg auf die Spielreihe FIFA gesetzt. Im Rahmen des Virtual Champion Niedersachsen und des Startup-City Cups konnte dafür bereits ein breites Netzwerk bekannter Stars gewonnen werden. Neben Turnieren soll die regionale Nachwuchsförderung für die E-Sport-Jugend mit professionellem Coaching im Zentrum angeboten werden. Hier stehen bereits viele Stars der Szene zur Unterstützung in den Startlöchern. Auch der E-Sport-Bereich von Hannover 96 hat längst sein Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet. Im Trainingsbereich erwartet Teilnehmende demnächst auch eine Fitnessebene sowie Küche und Ruheraum – all das, was erfolgreiche E-Sportler brauchen.

Der dritte Bereich des neuen Hubs wird die Akademie mit ihrer hohen digitalen Innovationskraft. Ob Gewinnung von Mitarbeitern, Prozessoptimierungen oder das Bedienen komplexer Maschinen spielerisch vermitteln – das Potenzial ist riesig. "Die Gaming-Branche ist ein Innovationsmotor für die Wirtschaft mit Wachstumsraten von fast zehn Prozent", beschreibt es Doris Petersen. Mit dem E-Sport- und Gaming-Zentrum erhält die Szene einen wichtigen Anlaufpunkt zur Förderung dieser Entwicklung. Wie gut die Umsetzung funktionieren kann, hat das Online-Turnier FIFA 21 im Lockdown bereits bewiesen, rund 40.000 Zuschauende haben mitgefiebert.

Marktpotenzial von Gamification

"Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt", soll bereits Friedrich Schiller gesagt haben. Ob der Schriftsteller das Marktpotenzial von Gamification für Bildungswesen und Wirtschaftsunternehmen bereits erahnt hat? Heute weiß man, über Gamification lassen sich digitale Transformationsprozesse gestalten und wichtige Impulse für die Wettbewerbsfähigkeit und Modernisierung ganzer Wirtschaftszweige setzen. Professionelle E-Sportler etwa bewegen sich im Reaktionsvermögen auf dem Niveau von Formel-1-Fahrern. Anders ausgedrückt: Viele der E-spielaffinen jungen Menschen erbringen kognitive Höchstleistungen und wären ideale Mitarbeitern in einer sich ständig beschleunigenden, digitalisierten Welt

(Veröffentlicht am 12. Juli 2021)