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Hannover geschichtlich erleben

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Altstadt Hannover

Hier finden Sie Presseinformationen rund um Hannovers Historie.

Bewegte Zeiten - Hannover historisch

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Urkundlich erwähnt wird Hannover erstmals im Jahr 1150 als Marktflecken „Hanovere“. Die mittelalterliche Siedlung befindet sich an einem hochwassergeschützten Ufer der Leine in unmittelbarer Nähe eines Flussübergangs und zweier wichtiger, sich kreuzender Fernstraßen. Die Namensauslegung Hanovere = Hohes Ufer ist aber umstritten. 1241 erhält Hannover von Herzog Otto, Enkel des Welfenherzogs Heinrich des Löwen, das Stadtrecht. Im gleichen Jahr bekommen die Bürger ein Mitbenutzungsrecht an den Waldungen der Eilenriede, die heute mit 640 ha Europas größter Stadtwald ist. Im 14. Jahrhundert entsteht die Stadtmauer mit 34 Wehrtürmen, von denen heute noch etliche erhalten sind (z. B. Pferdeturm, Döhrener Turm, Lister Turm, Beginenturm). Auch die Stadttore (z. B. Steintor) und einige gotische Kirchen (Marktkirche, Kreuzkirche) werden gebaut. Hannover erlebt einen ersten wirtschaftlichen Aufschwung, tritt der Hanse bei und hat rund 4.000 Einwohner.

Die hannoverschen Bürgen neigen dazu, sich der reformatorischen Bewegung anzuschließen – und eine Versammlung auf dem Marktplatz schwört im Juni 1533 zu Martin Luther zu stehen. Der Rat der Stadt versucht sich dieser Entwicklung entgegenzustemmen, doch der Wille der Bürger ist stärker, so dass sich der Rat ins katholische Hildesheim flüchtet. Hannover wird evangelisch.

Blütezeit als Residenzstadt, Kurfürstentum und Welfenmetropole

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Mitten im 30-jährigen Krieg, 1636, macht Herzog Georg von Calenberg Hannover zur Residenzstadt, um die von ihm als General eroberten Herrschaftsbereiche für die Welfen zurückzuerobern. Nach Georg von Calenberg regieren seine vier Söhne nacheinander das Fürstentum. Mit der Zugehörigkeit zum Fürstentum Calenberg büßt die Stadt Privilegien ein, erlebt aber eine einzigartige Blütezeit: So beginnt Georgs 3. Sohn, Herzog Johann Friedrich von Braunschweig-Calenberg 1666 damit, den Großen Garten und das Schloss Herrenhausen als Sommerresidenz der Welfen anzulegen. Er holt einen der bedeutendsten Philosophen des 17./18. Jahrhunderts an den Hof: Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) entwickelt hier seine zukunftsweisenden Ideen. Der Hofrat und Bibliothekar wirkt von 1676 bis 1714 als wissenschaftlicher Universalgelehrter in Hannover.

Georgs 4. Sohn Ernst August (1629-1698) steigt 1692 zum Kurfürsten auf und macht den hannoverschen Hof zu einem der prunkvollsten in Deutschland. Seine Ehefrau, Kurfürstin Sophie von der Pfalz, pflegt das geistreiche und festlich-höfische Leben, der Große Garten wird zu ihrer Lebensaufgabe. Sie gestaltet ihn entscheidend im niederländischen Barockstil um, erweitert ihn beträchtlich. Mit der Kurwürde positioniert sich Hannover politisch in Deutschland – berühmte Persönlichkeiten aus In- und Ausland gastieren in der Residenzstadt, wie z.B. Georg Friedrich Händel, der unter Ernst Augusts Sohn Kurfürst Georg Ludwig 1710 Hofkapellmeister wird. Die Kurwürde und Sophies Anwartschaft auf den englischen Thron (Sophies Mutter war die englische Prinzessin Elisabeth Stuart) eröffnen Hannover nie dagewesene Möglichkeiten, auf die Geschichte von Europa Einfluss zu nehmen.

123 Jahre Personalunion: Royals aus Hannover (1714-1837)

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Kurfürstin Sophie, die designierte Thronfolgerin, stirbt 1714, kurz danach ebenfalls die britische Königin Anne von Großbritannien – damit vererbt sich die Thronfolge nach dem Act of Settlement auf Sophies Sohn, Hannovers Kurfürst Georg Ludwig: 1714 wird dieser als Georg I. König von Großbritannien und begründet so die 123 Jahre währende Personalunion zwischen Hannover und dem britischen Königreich. Georg I. verlegt seine Residenz nach London und regiert auch das Kurfürstentum von dort aus – das vom Hof abhängige Hannover und die Gärten in Herrenhausen werden vernachlässigt und verfallen in einen Dornröschenschlaf. Ein Umstand, dem Herrenhausen seine barocke Unversehrtheit verdankt – denn andere barocke Gärten werden im damals zeitgemäßen englischen Landschaftsstil umgestaltet. Das kurfürstliche Haus (bzw. seit 1814 auch Königshaus) von Hannover regiert Großbritannien fünf Generationen lang in Personalunion, bis 1837: Victoria, die Nichte von Wilhelm IV., Königin von Großbritannien, kann nach dem hannoverschen Erbfolgegesetz nicht Königin von Hannover werden. Statt ihrer wird deshalb ihr Onkel, der Herzog von Cumberland, im Alter von 66 Jahren als Ernst August I. König von Hannover und Herzog von Braunschweig-Lüneburg – das Ende der Personalunion.

Industrialisierung, Wachstum und preußische Provinzhauptstadt

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Hannover ist um 1825 Deutschlands erste Stadt mit Gaslaternen. Als führender Architekt und Stadtplaner des Königreichs beeinflusst Georg Ludwig Friedrich Laves (1788-1864) wesentlich die Stadtentwicklung Hannovers (Ernst-August-Platz, Hauptbahnhof, Georgsplatz, Königstraße, Waterlooplatz und -säule, Opernhaus, Wangenhaimpalais, Laveshaus u. a.) – es entsteht die Basis für das heutige Stadtbild mit seinen Straßenachsen. Mit der ersten Eisenbahnstrecke 1843 kommt die Industrialisierung in Gang. Die Maschinenfabrik Egestorff, später Hanomag (Hannoversche Maschinenbau AG), produziert Dampflokomotiven. 1866 wird das Welfenhaus gestürzt und Hannover somit preußische Provinzhauptstadt. Hannover wächst rasant, wird Großstadt, hat 1873 bereits 100.000 Einwohner, knapp 20 Jahre später schon doppelt so viel. Großunternehmen, wie die Continental-Cautchouc- und Gutta-Percha Compagnie (1871) oder Bahlsen (1897) entstehen. Die Mechanische Weberei entwickelt sich mit 3.000 Beschäftigten 1885 zur größten Weberei Europas. 1924 geht bei Hanomag der erste Kleinwagen Deutschlands vom Band, der Hanomag 2/10 PS, „Kommissbrot“ genannt. Während der Jahrhundertwende kommt es zu zahlreichen Eingemeindungen, der Bedarf an Schulen wächst. Während der Gründerzeit entstehen die Technische Hochschule im Welfenschloss und die Tierärztliche Hochschule.

II. Weltkrieg und Nachkriegszeit

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Mit Hitlers Ernennung zum Reichskanzler (30.1.1933) endet die Weimarer Republik. Im Mai 1940 erfolgen in Hannover erste Luftangriffe, weitere Bombardements vernichten Produktionsstätten, Wohnhäuser und Baudenkmäler (z. B. Conti, Leinschloss, Marktkirche, Oper, Schloss Herrenhausen). Nach 88 Luftangriffen ist Hannover zu über 50 % zerstört, in der Innenstadt sind sogar über 90 % der Gebäude betroffen. Hannover wird britische Besatzungszone. Die Nachkriegszeit in Hannover ist von Arbeitskräftemangel und Zwangsarbeitern, Hungersnöten sowie einem verheerenden Hochwasser (1946) überschattet. Die ausgebombte Aegidienkirche ist ein Mahnmal aus dem II. Weltkrieg, und aus 2,5 Millionen Kubikmetern Trümmerschutt entstehen Anfang der 50er Jahre die Zuschauerränge des Niedersachsenstadions (heute HDI-Arena). In der Halle des Neuen Rathauses zeigen vier Modelle die Entwicklung der Stadt – u. a. den Zerstörungsgrad nach dem II. Weltkrieg im Jahr 1945.

Die Zeiten des Wirtschaftswunders

Im Jahr 1946 wird Hannover Hauptstadt des neu gebildeten Landes Niedersachsens. Um die Wirtschaft anzukurbeln, eröffnet 1947 in Hannover die erste Exportmesse. In den Folgejahren wird diese zum Symbol des deutschen Wirtschaftswunders. Der Andrang ist enorm und immer mehr ausländische Aussteller sind beteiligt – als logische Konsequenz wird 1952 der Flughafen Hannover-Langenhagen in Betrieb genommen. Eine einzigartige wirtschaftliche Expansion setzt ein, so entsteht am Mittellandkanal das VW-Werk Stöcken, in dem Mitte der 50er der VW-Transporter gebaut wird. Die Preussag AG (heute TUI) verlegt ihren Sitz in die niedersächsische Landeshauptstadt und avanciert Jahrzehnte später zum weltgrößten Touristikkonzern. 1954 knackt Hannover die 500.000 Einwohner-Marke. Die Stadt wird nach neuem Konzept mit mehrspurigen Straßen, Schnellwegen und Kreiseln autogerecht aufgebaut. In der Innenstadt entwickelt sich das Dreieck Steintor - Bahnhof - Kröpcke zu einem Zentrum des Einzelhandels – und der Spatenstich für die U-Bahn erfolgt (1965). In dasselbe Jahr fällt die Eröffnung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) mit dem heute größten Transplantationszentrum Deutschlands. Ein Jahr später beginnt die Stadt mit Wiederherstellungsarbeiten am zerstörten Großen Garten. In Hannovers Außenbereichen entstehen Großwohnsiedlungen.

Hannover als EXPO-, Messe -, Event- und Kongressstandort

Die Messe in Hannover hat sich in Konzept, Angebot und Größe konsequent weiterentwickelt; das Messegelände – bestehend aus 26 Hallen, vier Pavillons und mit rund 466.100 m² Hallen- sowie 58.000 m² Freifläche, ist das größte der Welt. International führend ist die HANNOVER MESSE – das Flaggschiff unter den zahlreichen Messeformaten der Landeshauptstadt. Die Deutsche Messe AG, Hannover, hält einen Spitzenrang unter allen führenden Messegesellschaften und veranstaltet in verschiedensten Branchen weltweit führende Leitmessen. Rund 18 Millionen Gäste besuchen im Jahr 2000 die Weltausstellung Expo 2000 (Motto „Mensch, Natur und Technik – Eine neue Welt entsteht“), für die das Messegelände intensiv umgebaut wird. Parallel entwickelt sich die Stadt immer mehr zu einem nachgefragten Event-, Tagungs- und Kongressstandort mit attraktiven Locations, wie z. B. Convention Center, Expobahnhof, HCC, HDI-Arena oder Schloss Herrenhausen.

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