Das Wasserkreuz

Die Mittellandkanal-Trogbrücken

Links und in der Bildmitte erkennt man Geländer, die verraten, dass das Schiff auf einer Brücke über ein anderes Gewässer fährt.

Eine Trogbrücke machts möglich: Zwischen dem Stadtteil Marienwerder und der Ortschaft Seelze fließt die Leine direkt unter dem Mittellandkanal hindurch.

Über eine breite Trogbrücke an der sehenswerten Wasserstraßen-Kreuzung können die großen Frachter gemächlich auf Hannovers "Canale Grande" quer durchs Land schippern, während Ausflügler darunter gemütlich auf dem Blauen durchs Grüne paddeln.

Die Brücke für Schiffe

Auf der lindgrün gestrichenen Trogbrücke teilt sich der Mittelkanal (mit 325,3 Kilometern Deutschlands längste künstliche Wasserstraße) in zwei "Fahrspuren" – und zwar in die so genannte "Alte Fahrt" und in die "Neue Fahrt". Tatsächlich besteht die auf kantigen Natursteinpfeilern ruhende, genietete Stahlträgerbrücke aus zwei separaten Bauwerken, die in unterschiedlichen Epochen errichtet wurden. Die Trogbrücke über die 24 Meter breite, 3 Meter tiefe und mittlerweile stillgelegte "Alte Fahrt" wurde 1917 in Betrieb genommen; sie blickt mit ihrem im Jugendstil verziertem Geländer gen Osten, steht unter Denkmalschutz und wird heute nur noch als Umleitungsstrecke bei Inspekti­ons- und Wartungsarbeiten an den neuen Kanalabschnitten genutzt. Ihre Nachbarin, die Trogbrücke über die mit 55 Metern deutlich breitere und 4 Meter tiefe "Neue Fahrt" daneben, ist die Leineflutbrücke; sie entstand in den 1980er und 1990er Jahren als der Mittellandkanal aufgrund von höherem Schiffsverkehr mit immer breiteren Frachtern ausgebaut werden musste.

Fahrradfahren entlang der Wasserstraße

Für Ausflügler ist das eindrucksvolle Brücken-Duo unter und über dem Wasser besonders reizvoll, denn auf der alten Trogbrücke führt auch ein Teilstück des 333 Kilometer langen Leineradweges entlang des Mittellandkanals nach Garbsen. Es lohnt sich, vom Damm (der übrigens auch ideal für kurze Hundespaziergänge ist) auf dem befestigten Weg hinab zum Leineufer direkt unter die beiden Trogbrücken zu fahren: erst aus nächster Nähe bekommt man einen Eindruck von den imposanten Stahlkonstruktionen, die die gesamte Last des Kanalwassers und der Schiffe tragen müssen. Übrigens: links am Mauerwerk lassen sich die Hochwassermarken ablesen. Wer möchte, kann auf der "Neue Fahrt"Seite wieder hinauf zum Kanal und in Richtung Osten weiter zum Schiffsanleger „Alter Hafen“ in Garbsen radeln.