Sehenswürdigkeit

Nanas

Die Nanas am Hohen Ufer

Am Leineufer thronen die berühmten Nanas von Niki de Saint Phalle. Einst umstritten, zählen die drei "drallen Damen" längst zu den begehrtesten Fotomotiven der Stadt.

Ausladende Rundungen, leuchtende Farben: Seit 1974 gehören die drei Nanas Sophie, Charlotte und Caroline (Namenspatinnen waren Kurfürstin Sophie, Charlotte Buff und Caroline Herschel) am Leibnizufer zu den begehrtesten Motiven im Straßenbild Hannovers. Dabei waren die voluminösen Skulpturen der Künstlerin Niki de Saint Phalle vielen Bürgern zunächst ein Dorn im Auge. Dem Protest folgte eine intensive Diskussion über Kunst im öffentlichen Raum – mit Happy End: Den Hannoveranern sind ihre „drallen Weiber“ längst ans Herz gewachsen. Und im Jahr 2000 wurde die Künstlerin zur Ehrenbürgerin ernannt.

Nanas am Leineufer

Aus Dankbarkeit vermachte sie 300 ihrer Werke dem Sprengel Museum Hannover. Mit den Nana-Skulpturen antizipierte Niki de Saint Phalle Mitte der 1960er Jahre die aufkeimende Frauenbewegung. Durch die Signifikanz der Skulpturen und die schlüssige Legierung von Form und Inhalt gelangte sie gleichzeitig weit über den Feminismus hinaus zu einer ganzheitlichen Lebens- und Kunstauffassung, die sie mit ihrem Golem-Haus, den Architekturprojekten und Filmen und zuletzt in ihrem Tarot-Garten in der Nähe von Grosseto Gestalt werden ließ. Die Nanas bildeten den Auftakt zur Skulpturenmeile, die bis zum Königsworther Platz reicht und acht Kunstwerke umfasst.

Sonnabends steht rund um die Nanas das Feilschen und Fachsimpeln auf Deutschlands ältestem Flohmarkt im Mittelpunkt. Vom Morgengrauen bis in den Nachmittag hinein wird mit allem gehandelt, was nicht niet- und nagelfest ist. Für Flaneure und Schnäppchenjäger absoluter Kult!

Zuletzt aktualisiert: 06.12.2022