Sehenswürdigkeiten

Auf den Spuren berühmter Dichter, Publizist*innen und Schriftsteller*innen

Wilhelm Busch, Hannah Arendt, Hermann Löns und viele mehr haben in Hannover gewirkt.

Hannover als Stadt der Dichter und Schriftsteller*innen? Aber ja, denn in Hannover haben über die Jahre unzählige Dichter, Schriftsteller*innen und Autoren*innen gewirkt. Und auch noch heute kann man auf deren Spuren wandeln. Kommen Sie mit auf eine Reise in die Welt der Literatur:

Kurt Schwitters

Download zur redaktionellen Verwendung: Bild in druckfähiger Auflösung (300dpi)Copyright: HMTG

Kurt Schwitters wurde am 20. Juni 1887 in Hannover geboren und ist Hannovers größter moderner Dichter. Er besuchte später das Realgymnasium Hannover, die heutige Tellkampfschule am Altenbekener Damm 83. Sein erstes Merzgedicht hieß "An Anna Blume". Schwitters war einer der größten Künstler im Dadaismus. Der Nachbau des Merzbaus und ein Großteil seiner Arbeiten befinden sich heute im Sprengel Museum Hannover. In der Altstadt von Hannover befindet sich in der Knochenhauerstraße ein Bodenrelief von Siegfried Neuenhausen mit einem Gedicht von Kurt Schwitters von 1920 zur Stadt und ihren Bewohnern. Kurt Schwitters starb am 8. Januar 1948 in Kendal, Cumbria, England. Seine sterblichen Überreste wurden 1970 nach Hannover überführt, die Grabstelle befindet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde.

Theodor Lessing

Gedenktafel für die Familie Theodor Lessing vor dem Hauseingangsbereich "Am Tiergarten 44"

Theodor Lessing wurde am 8. Februar 1872 in Hannover geboren. Später besuchte er das heutige Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasium (heute in der Seelhorststraße 52) in Hannover. Ab 1919 baute er geimeinsam mit seiner Frau Ada Lessing in Linden die Volkshochschule Hannover auf, die heute "Ada und Theodor Lessing Volkshochschule Hannover" heißt und sich in der Altstadt am Hohen Ufer befindet. 1925 erregte er mit dem Buch über den Prozess gegen den Serienmörder Fritz Haarmann große Aufmerksamkeit. Eines von Theodor Lessings Wohnhäuser befindet sich noch heute im Stadtteil Hannover-Anderten (Am Tiergarten 44).

Wilhelm Busch

Georgenpalais

Wilhelm Busch gehört zu den bedeutenden deutschen Dichtern und Zeichnern. Jedem dürften die Streiche von Max & Moritz ein Begriff sein. Er wurde am 15. April 1832 in Wiedensahl gebohren. Ab 1847 studierte er in Hannover Maschinenbau, das Studium brach er allerdings 1851 ab. Später kam er allerdings immer wieder nach Hannover zurück, um die Affen im Zoo zu beobachten. Diese Beobachtungen inspirierten ihn zu seiner Kurzgeschichte "Fipps der Affe". Den Großteil von Wilhelm Buschs Werken kann man im Wilhelm Busch - Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst im Georgenpalais in Hannover besichtigen.

Hannah Arendt

Die Stadttafel an Hannah Arendts Geburtshaus in Linden

Die Publizistin Hannah Arendt wurde am 14. Oktober 1906 in Linden (heute ein Stadtteil von Hannover) geboren. Ihr Geburtshaus befindet sich am Lindener Marktplatz 2. Eines ihrer berühmtesten Werke heißt „Über das Böse“. In Hannover gibt es zahlreiche Orte, die Hannah Arendt ehren und / oder sich mit ihr beschäftigen, wie zum Beispiel das Hannah-Arendt-Haus oder der Hannah-Arendt-Platz. Eine Liste der Orte mit zahlreichen Informationen finden Sie hier.  

Adolph Freiherr Knigge

Adolph Freiherr Knigge wurde am 16. Oktober 1752 in Bredenbeck, heute ein Ortsteil von Wennigsen (Deister) in der Region Hannover, geboren. Sein Geburtshaus war das heute noch erhaltene Herrenhaus in Bredenbeck. Er war Schriftsteller und Aufklärer. Im Alter von 14 Jahren wurde das elternlose Kind durch seinen Vormund nach Hannover zur Erziehung durch Privatunterricht geschickt. Später ging er zum Studieren nach Göttingen, kehrte aber Mitte der 1780er Jahre wieder nach Hannover zurück und veröffentlichte sein wohl berühmtestes Werk: Über den Umgang mit Menschen. Dieses Werk ist weltweit einfach als "der Knigge" bekannt. Das Werk erschien zunächst 1788 in der Schmidt'schen Buchhandlung in Hannover. Später gingen die Rechte an die Rittscherschen Buchhandlung Hannover und dann später durch Übernahme an die Hahnsche Buchhandlung. Das historische Verlagsgebäude befindet sich noch heute in der Altstadt von Hannover in der Leinstraße 31

Hermann Löns

Erholung im Hermann-Löns-Park

Der Journalist und Schriftsteller Hermann Löns wurde am 29. August 1866 im polnischen Chelmno geboren. Er lebte und wirkte zunächst von 1892 bis 1906 in Hannover. Er arbeitete zu der Zeit als Journalist beim Hannoverschen Anzeiger, dem Vorläufer der heutigen Hannoverschen Allgemeinen Zeitung des Verlagshauses Madsack. Parallel betrieb er allerdings bereits die Schriftstellerei. Durch seine satirische Lokalplauderei unter dem Pseudonym Fritz von der Leine wurde er sehr populär. 1902 und 1904 wechselte er zweimal zu weiteren Tageszeitungen in Hannover. In dieser Zeit wurde er als erfolgreicher Journalist, Buchautor, Dichter sowie als Naturliebhaber und Heidedichter bekannt. Um 1900 begann er Gedichte zu schreiben, von denen viele vertont wurden. 1906 ging er nach Bückeburg, kehrte aber 1909 wieder nach Hannover zurück, wo er als freier Schriftsteller arbeitete und verschiedene Kurzgeschichten und Erzählungen schrieb. Ihm zu Ehren gibt es den Hermann-Löns-Park in Hannover.

Charlotte Kestner

Gartenfriedhof

Charlotte Kestner (geborene Buff) wurde am 11. Januar 1753 in Wetzlar geboren. 1773 kam sie nach Hannover, um Johann Christian Kestner zu heiraten. In Hannover lebte sie dann bis zu ihrem Tode im Jahr 1828. Sie war das Vorbild der Lotte in Johann Wolfgang von Goethes „Die Leiden des jungen Werthers“ und in Thomas Manns „Lotte in Weimar“. Auch wenn Charlotte Kestner keine Dichterin oder Schriftstellerin gewesen ist, so ist sie doch aus der Welt der Literatur nicht wegzudenken. Charlotte Kestners Grab befindet sich auf dem Gartenfriedhof Hannover.

Theodor Colshorn

Tellkampfschule

Ludolph Louis Theodor Colshorn wurde am 13. Januar 1821 in Ribbesbüttel bei Gifhorn geboren. Nachdem er ein Lehrerseminar in Hannover besucht hatte, ging er als Lehrer zunächst nach Warmbüttel. 1848 ging er nach Hannover und arbeitete ebenfalls als Lehrer, ab 1854 an der Höheren Töchterschule und ab 1857 an der Realschule, dem späteren I. Realgymnasium, der heutigen Tellkampfschule. Theodor Colshorn brachte 1854 gemeinsam mit seinem älteren Bruder, dem Kantor Carl Colshorn, die populäre Sammlung Märchen und Sagen aus Hannover heraus. Die Gebrüder Grimm gehörten zu Theodor Colshorns Freunden. 

Rudolf Erich Raspe

Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

Rudolf Erich Raspe wurde am 26. März 1736 in Hannover geboren. Ab 1761 arbeitete Raspe als Schreiber und später Bibliothekssekretär in der königlichen Bibliothek Hannover, deren Bestände sich heute in der Gottfried Wilhelm-Leibniz-Bibliothek befinden. Während seiner Zeit in der Bibliothek entdeckte Raspe auch unbekannte Schriften von Gottfried Wilhelm Leibniz. Später ging Raspe nach Kassel und nach Großbritannien. Dort wurde er 1785 durch sein Buch über den Lügenbaron Münchhausen weltbekannt.

Erich Maria Remarque

Continental AG

Erich Maria Remarque wurde am 22. Juni 1898 in Osnabrück geboren. Ab Mitte 1921 ging Remarque nach Hannover und arbeitet bei der Continental AG und verfasste dort Werbetexte und Comics. Ab 1923 war er dort Chefredakteur bei der Werkszeitung "Echo Continental". Die ehemalige Verwaltung der Continental ist auch heute noch zu besichtigen und befindet sich in der Vahrenwalder Straße 7. Während dieser Zeit veröffentlichte Remarque aber auch rund 100 kürzere Prosatexte in diversen Tages- und Wochenzeitungen. 1925 ging Remarque nach Berlin.

Ludwig Hölty

Der südliche Teil des St. Nikolai-Friedhofs

Der Dichter Ludwig Hölty wurde am 21. Dezember 1748 in Mariensee geboren. Eines seiner bekanntesten Gedichte ist Üb' immer Treu' und Redlichkeit bis an dein kühles Grab (Der alte Landmann an seinen Sohn), welches sogar von Wolfgang Amadeus Mozart vertont wurde. Seine beiden letzten Lebensjahre verbrachte Hölty in Hannover und starb bereits im Jahr 1776 nach schwerer Krankheit. Er wurde auf dem St.-Nikolai-Friedhof in Hannover beigesetzt, allerdings ist die genaue Lage der Ruhestätte unbekannt. Heute erinnert ein 1901 erschaffenenes Denkmal vom Bildhauer Otto Lüer neben der Nikolaikapelle an Hölty. Zu dem Denkmal gehört auch eine überlebensgroße Bronzestatue eines Jünglings. Zu Ehren Höltys vergibt die Stadt Hannover seit 2008 alle zwei Jahre den Hölty-Preis. Hölty war Mitbegründer des Dichterclubs "Göttinger Hain".

Karl Philipp Moritz

Neubautrakt des Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasiums

Karl Philipp Moritz wurde am 15. September 1756 in Hameln geboren und war ein Schriftsteller des Sturm und Drang. Sein Roman „Anton Reiser“ spielt in Hannover. Zuvor besuchte Moritz ab 1771 das heutige Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasium Hannover in der Seelhorststraße 52. Er war neben Hölty Mitbegründer des Dichterclubs „Göttinger Hain“.

Heinrich Christian Boie

Der Dichter Heinrich Christian Boie wurde am 19. Juli 1744 in Meldorf geboren. 1776 ging Boie nach Hannover und arbeitet dort als Stabssekretär im Leineschloss. Später ging Boie nach Göttingen. Boie war Mitbegründer des Dichterclubs "Göttinger Hain".

Johann Peter Eckermann

Der Portikus des Leineschlosses mit Westflügel

Der Dichter und Schriftsteller Johann Peter Eckermann wurde am 21. September 1792 in Winsen (Luhe) geboren. Nach seiner Soldatenzeit in den Jahren 1813/14 wanderte er nach Hannover um Kunstmaler zu werden. Er wollte sich beim Maler Ramberg ausbilden lassen. Das Vorhaben musste Eckermann aber nach kurzer Zeit durch Krankheit und Geldnot aufgeben, sodass er eine Stelle in der Kriegskanzlei Hannover annahm. Die Kriegskanzlei befand sich damals im Leineschloss. Parallel besuchte er in Hannover auch das Gymnasium und widmete sich der Literatur. Besonders interessierte er sich für die Werke von Johann Wolfgang von Goethe. Nach einer kurzen Zeit in Göttingen ging Eckermann nach Empelde (heute Teil der Region Hannover). Dort kam ihm die Idee bei Goethe in Weimar zu leben. Daraus entstand das 1836 veröffentlichte Werk Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens.

Gerrit Engelke

Museum August Kestner, innen liegende Alte Fassade,

Schulter an Schulter ist nur eines der Werke des bedeutenden Arbeiterdichters Gerrit Engelke. Er wurde am 21. Oktober 1890 in Hannover geboren und wirkte dort viele Jahre. So schloss er nach der Volksschule seine Malerlehre mit der Gesellenprüfung ab und war ab 1909 in verschiedenen Unternehmen beschäftigt und besuchte nebenher Abendkurse in der hannoverschen Kunstgewerbeschule (heute ein Teil der Hochschule Hannover), wo er auch zwei Preise erhielt. Aquarelle und Zeichnungen von Engelke befinden sich heute im Museum August Kestner und in der Stadtbibliothek Hannover. Nachdem er Hannover verließ, wandte er sich dem Dichten zu und wurde als "Arbeiterdichter" berühmt.

Heinz Erhardt

Tellkampfschule

Der Dichter, Komiker und Schauspieler Heinz Erhardt wurde 1909 in Riga geboren. Von 1919 bis 1924 verbrachte Erhardt seine Schulzeit in der Region Hannover, zunächst an einem Internat in Barsinghausen, später dann an der Tellkampfschule in Hannover, die damals noch Realgymnasium hieß. Die Schule befindet sich heute am Altenbekener Damm 83. Danach kehrte Heinz Erhardt wieder nach Riga zurück und kam dann später nach Hamburg. Er wurde einer der größten deutschen Dichter und Komiker, aber auch Schauspieler und Komponist. Sein Film "Das kann doch unsren Willi nicht erschüttern" wurde 1970 im damaligen Ufa-Theater in Hannover uraufgeführt.

Gebrüder Schlegel

Die Marktkirche in Hannovers Altstadt

Die Gebrüder Schlegel, das sind August Wilhelm Schlegel (1767–1845) und Friedrich Schlegel (1772–1829) wurden in Hannover geboren und gelten als Mitbegründer der Frühromantik. Für die Gebrüder begann alles in der Marktkirche Hannover, denn dort war deren Vater Pfarrer. Augsut Wilhelm absolvierte das Gymnasium in Hannover und ging danach nach Göttingen. Die Erziehung von Friedrich bereitete der Familie viel Kummer. So kam er zur Erziehung zunächst zu seinem Onkel Johann August nach Pattensen (heute Teil der Region Hannover) und danach zu seinem Bruder Moritz nach Bothfeld (heute ein Stadtteil von Hannover). Später kam Friedrich nach Leipzig und studierte dann in Göttingen. 

Frank Wedekind

Der Friedrichswall

Der Schriftsteller, Dramatiker und Schauspieler Frank Wedekind wurde am 24. Juli 1864 als Benjamin Franklin Wedekind in Hannover geboren. Bis 1872 verbrachte Wedekind seine Kindheit in Hannover, danach ist die Familie in die Schweiz emigriert. Zu seinen berühmtesten Werken gehört auch das Drama "Die Büchse der Pandora" von 1902. Das Wohnhaus von Wedekind steht heute leider nicht mehr. An der Stelle (Friedrichswall 10) steht heute der gläserne Verwaltungsbau der NORD/LB. 

Ernst Jünger 

Café Kröpcke

Der umstrittene Schriftsteller Ernst Jünger wurde am 29. März 1895 in Heidelberg geboren. Er verbrachte seine Kindheit in Hannover, in Schwarzenberg/Erzgeb. und ab 1907 in Rehburg. Seine Schulzeit verbrachte Jünger zunächst ab 1901 am heute nicht mehr existierenden Goethegymnasium in Hannover. Die Zeit von 1905 bis 1907 verbrachte Jünger auf Internaten in Hannover und Braunschweig. Danach ging es wieder nach Rehburg. 1913 trat er in Verdun der Fremdenlegion bei, floh später nach Marokko, wuder aber wieder aufgegriffen. Durch eine durch seien Vater betriebene Intervention des Auswärtigen Amtes wurde Jünger freigelassen und der Vater steckte ihn zur Strafe in ein Internat in Hannover. Am 1. August 1914 meldete sich Jünger als Kriegsfreiwilliger zum Dienst in Hannover. Nach dem ersten Weltkrieg kam er im Cafe Kröpcke (heute: Mövenpick Cafe Kröpcke) in Hannover über den Verleger Paul Steegemann mit der Schriftstellerei in Verbindung. Sein späterer Roman "Die Zwille" von 1973 spielt in Hannover. 

Vicki Baum

Podbi in der List

Die Schriftstellerin und Musikerin Vicky Baum wurde am 24. Januar 1888 in Wien geboren. Eine ihrer Stationen war auch Hannover. Von 1917 bis 1923 war Vicky Baum in Hannover als Harfenistin musikalisch tätig. Während ihrer Zeit in Hannover veröffentlichte sie aber auch 1919 ihren ersten Roman: Frühe Schatten. Vicky Baum wohnte mit ihrer Familie zunächst in der Dieterrichsstraße 11 in Hannovers Innenstadt und später von 1921 bis 1923 in der damaligen Podbielskistraße 335 (heute: Hausnummer 53) im Hannoverschen Stadtteil List.

Heinrich Heine

Leineschloss

Der Dichter und Schriftsteller Heinrich Heine wurde am 13. Dezember 1797 in Düsseldorf geboren. Nach seinem Exil in Paris kehrte Heine im Spätherbst 1843 nach 12 Jahren wieder nach Deutschland zurück. Er fuhr von Paris über Brüssel, Amsterdam und Bremen nach Hamburg und kam auf der Rückreise auch durch Hannover. Seine Beobachtungen und Erlebnisse in Hannover beschreibt er in seinem Epos: Deutschland. Ein Wintermärchen. Er beschreibt dabei u.a. die Sauberkeit der Stadt und die vielen Prachtbauten.

August Wilhelm Iffland

Der Schauspieler und Dramatiker August Wilhelm Iffland wurde am 19. April 1759 im Leibnizhaus in Hannover geboren. Er besuchte später das Lyceum, das heutige Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasium Hannover, und war dort Mitschüler von Karl Philipp Moritz. 1777 ging Iffland nach Gotha. Er wurde später einer der berühmtesten deutschen Schauspieler und schrieb auch zahlreiche Theaterstücke. Besonders im Jahr 1782 erlebte er einen ganz besonderen Erfolg als "Franz Moor" in Schillers "Die Räuber". Schiller selbst würdigte Iffland mit den Worten: "Deutschland wird in diesem jungen Mann noch einen Meister finden."

Joachim Ringelnatz

Der Schriftsteller Joachim Ringelnatz wurde am 7. August 1883 in Wurzen geboren. Unter seinen vielen Stationen im Leben findet sich auch Hannover. 1913 arbeitete er beim Kammerherrn Börries Freiherr von Münchhausen-Moringen in der Landschaftsstraße 2 in Hannover. Er war dafür verantwortlich seine Literatur, Bilder und Münzen zu sortieren. Dabei stieß Ringelnatz auf zahlreiche Reklameschriften und Etiketten von Wasserflaschen, die der Baron ablöste und mit nach Hause nahm.

Arno Schmidt

Der Schriftsteller Arno Schmidt wurde am 18. Januar 1914 in Hamburg geboren. Schmidt besuchte öfters Hannover. Eines seiner berühmtesten Zitate lautet: „Was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover.“

Theo Lingen

Wedekindplatz

Der Schauspieler und Buchautor Theo Lingen wurde am 10. Juni 1903 in einem Haus in der Drostestraße (zwischen Wedekindplatz und Voßstraße) in Hannover-List geboren. Später besuchte er das Goethegymnasium. Beim Schülertheater des Goethegymnasiums spielte er mit Gretha von Jeinsen zusammen, sie war die spätere erste Ehefrau des Schriftstellers Ernst Jünger. Lingens schauspielerisches Talent wurde bei den Proben zu einer Schüleraufführung im heute nicht mehr existierenden Boulevardtheater Schauburg in Hannover entdeckt. 1922 spielte er am Residenztheater Hannover. Er wurde später einer der größten deutschen Schauspieler und war auch als Buchautor tätig. 

Karl Jakob Hirsch

Der Künstler und Schriftsteller wurde am 13. November 1892 in Hannover geboren. Er wuchs in der Herschelstraße und später dann in der Stiftstraße und ab 1905 in der Königstraße auf. Seine Schulzeit verbrachte er meist schwänzend in dem heute nicht mehr existierenden Lyzeum II und ging schließlich ohne Abschluss ab. 1909 besuchte Hirsch für kurze Zeit die ebenfalls heute nicht mehr existierende hannoversche Kunstgewerbeschule. Anschließend wurde er von seinen Eltern zur Großmutter nach München geschickt, wo er Malerei und Graphik studierte. Nachdem er 1911 nochmal kurz nach Hannover zurückkehrte, ging er nach Worpswede in die dortige Künstlerkolonie. Zu seinen weiteren Stationen gehörten u.a. Paris, Berlin und New York. 1931 erschien sein berühmter Roman Kaiserwetter, in dem er das Leben und die Atmosphäre des späten Kaiserreichs in der preußischen Provinz Hannover, vornehmlich in der Stadt Hannover, beschrieb. 

Rudolf Augstein

Das Anzeiger Hochhaus.

Der Journalist, Verleger und Publizist wurde am 5. November 1923 in Hannover geboren. Nach seiner Schulzeit und dem Abitur absolvierte er ein Volontariat beim Hannoverschen Anzeiger, der späteren Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ). Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges war Augstein zunächst Redakteur des Hannoverschen Nachrichtenblatts. 1946 wurde er Redakteur für die Wochenzeitschrift "Diese Woche". Als die Zeitschrift nach nur sechs Ausgaben vom britischen Foreign Office wegen der darin geübten Kritik an den Besatzungsmächten eingestellt wurde, wurde die Zeitschrift in deutsche Hände übergeben. In diesem Zuge erwarb Augstein die Verlegerlizenz und wurde  Chefredakteur und Herausgeber. Am 4. Januar 1947 brachte er die Erstausgabe des Nachrichtenmagazins unter dem neuen Titel DER SPIEGEL im Anzeiger-Hochhauses heraus. 1952 zog Der SPIEGEL nach Hamburg.

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Henri Nannen

Der Verleger und Publizist wurde am 25. Dezember 1913 in Emden geboren. Nach dem zweiten Weltkrieg gründete Nannen in Hannover 1946 die Tageszeitung "Hannoversche Neueste Nachrichten" und blieb dort bis 1947 Herausgeber. Von 1947 bis 1949 war er Chefredakteur der Hannoverschen Abendpost. 1948 rief Nannen die Illustrierte Stern aus der Jugendzeitschrift Zick-zack ins Leben. Das erste Verlagshaus war das Anzeiger Hochhaus. 1951 verkaufte er seine Anteile am Stern, unter anderem an den Druckereibesitzer Richard Gruner und die Wochenzeitung Die Zeit von Gerd Bucerius. Henri Nannen war auch als Mäzen tätig. Er verstarb am 13. Oktober 1996 in Hannover.

Touristische Highlights

Sehenswürdigkeiten

Rathaus, Maschsee, Altstadt und Herrenhäuser Gärten – in Hannover können Sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten entdecken.

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Zuletzt aktualisiert: 17.09.2021